Herkunft: Teefarm Yamashita, Kyotanabe (Kyoto)
Cultivar: Saemidori
Erntejahr: Mai 2021 (1. Pflückung)
Beschattung: >30 Tage
Art der Ernte und Rollen: Mit der Hand geerntet und maschinell gerollt.
Art der Dämpfung: Asamushi (kurze Dämpfung)
Inhalt: 5g
Aufgussempfehlung:
Erster Aufguss: 5 - 6 g Tee auf 30 ml Wasser bei ca. 35°C 90 - 120 Sekunden ziehen lassen.
Zweiter Aufguss: mit 40°C heißem Wasser aufgießen und 45 Sekunden ziehen lassen.
Dritter Aufguss: mit 40°C heißem Wasser aufgießen und 60 Sekunden ziehen lassen.
Vierter Aufguss: mit 45°C heißem Wasser aufgießen und 90 Sekunden ziehen lassen.
Fünfter Aufguss: mit 45°C heißem Wasser aufgießen und 2 Minuten ziehen lassen.
Sechster Aufguss: mit 45°C heißem Wasser aufgießen und 2 1/2 Minuten ziehen lassen.
danach mit der Temperatur immer höher gehen (bis zu 12 Aufgüsse)
Zum den Teewettbewerben:
Die zwei wichtigsten Tee-Wettbewerbe sind natürlich der nationale (全国茶品評会 = Zenkoku Cha Hinpyoukai) als auch der Kansai-Wettbewerb (wir waren auch dieses Jahr vor Ort). Letzterer ist besonders für die Teebauern aus den Regionen Kyoto, Shiga, Nara, Mie und Gifu der wohl wichtigste Wettbewerb.
Die Tees werden nach Aussehen, Tassenfarbe, Aroma und Geschmack beurteilt. Schlussendlich haben natürlich Tassenfarbe und Aussehen eher weniger Einfluss auf den Geschmack des Tees, wodurch sich besonders im Mittelfeld manchmal Schnäppchen ergeben.
Nachdem die Tees beurteilt wurden, gibt es die Versteigerung. Dort haben nur Großhändler aus Japan zutritt, wir hatten allerdings das Glück, dass uns ein befreundeter Großhändler mitgenommen hatte.
Die Versteigerung läuft folgendermaßen ab: Es gibt einen Raum, wo alle Wettbewerbtees ausliegen und man hat die Möglichkeit die Tees zu begutachten (ca. zwei bis vier Stunden), allerdings kann man die Tees nicht probieren, sondern darf sie nur in die Hand nehmen und daran riechen.
Hiernach muss man dann den Preis / kg bestimmen und auf einen Zettel schreiben und diesen dann in einen Behälter unterhalb des Tisches einwerfen. Derjenige mit dem höchsten Preis bekommt dann den Zuschlag.
Dadurch, dass man den Preis alleine dem Aussehen und Geruch nach bestimmen muss, gibt natürlich auch immer mal wieder "Nieten," da Wettbwerbstee nicht gleich bedeutet, dass er auch wirklich
gut schmeckt.
Warum sind Wettbewerbtees so teuer und was ist der Unterschied zu "normalen" Tees?
Der Aufwand bei Wettbewerbtees ist ein ganz anderer als bei den normalen Tees. Es fängt schon bei der Auswahl des Teefeldes an: Die Teebauern nehmen für Wettbewerbstees ihr bestes Teefeld (Lage und Bodenbeschaffenheit). Außerdem werden besonders aufwendige Düngemethoden für diese Tees angewendet . Die Tees sind selbstverständlich handgepflückt - der Unterschied hier ist jedoch, dass bei Wettbewerbtees maximal two leaves and a bud gepflückt werden, oft jedoch sogar nur one leaf and a bud. Außerdem findet die Ernte verhältnismäßig früh statt, so sind die Teeblätter sehr zart und haben besonders viel Umami und Süße. Dadurch geht dem Teebauern natürlich eine Menge Ertrag verloren.
Bei der Produktion werden kleine Maschinen verwendet, jeder Schritt wird genaustens überprüft und viele Zwischenschritte werden per Hand durchgeführt. Insgesamt sind an dem gesamten Produktionsprozess ca. 70 - 80 Leute beteilligt, der von morgens bis spät abends andauert. Am Schluss wird der Tee noch mit Pinzetten handsortiert und es kommen am Ende des Tages nur knapp 4 kg Tee dabei heraus. Dies gilt aber nicht für alle Wettbewerbstees, da längt nicht alle handgepflückt und so aufwendig produziert werden wie beschrieben.
Wie Sie sicherlich schon gemerkt haben, sind Wettbewerbtess aus finanzieller Sicht im ersten Augenblick nicht rentabel, allerdings wichtig für den Ruf eines Teebauern und den Preis, den der dessen "normale" Tee auf dem Markt erzielt.
Hier ein paar Eindrücke von der Produktion zweier Wettbewerbtees, wo wir von morgens bis abends bei jedem Schritt dabei sein durften und selbst Hand angelegt haben:
T
oshikazu Yamashita (auf dem 6. Foto zu sehen) ist der bekannteste Gyokuro-Meister Japans, der die Teeproduktion in Japan revolutioniert hat. Aus Altersgründen hat er aber die komplette Produktion seinem Enkel überlassen, der nach 2018 auch 2019 den Kansai-Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Bitte nicht mit dem Yamashita Shuppin, Yashiki no cha oder Takumi verwechseln - diese sind von der Qualität niedriger einzuschätzen.
Durch unsere persönlichen Beziehungen zu Herrn Yamashita ist es uns möglich, Tees aus kleinen Chargen exklusiv anzubieten, die selbst auf dem japanischen Markt nicht erhältlich sind.
Asahi Wettbewerbs-Gyokuro (10 g)
Asahi ist ein sehr seltenes Cultivar, welches seinen Ursprung in Kyoto hat und auch fast ausschließlich für Tencha (Rohmaterial, woraus Matcha gemahlen wird) verwendet wird. Es wird zusammen mit Uji-Hikari als das hochwertigste Cultivar für beschattete Tees angesehen. Durch sein vergleichsweise geringen Ertrag pro Hektar ist der Preis im Vergleich zu anderen Cultivaren höher und wird nur für die allerhochwertigesten Tees verwendet. Dadurch, dass Tenchas auf dem Markt außerdem höhere Preise als Gyokuros erziehlen, findet man Gyokuros des Cultivars Asahi nur noch sehr selten. Herr Yamashita stellt von diesem Gyokuro nur wenige Kilogramm pro Jahr her und wir sind stolz diesen Tee exklusiv anbieten zu können.
Saemidori 1. Platz Kansai-Wettbewerb 2021 (5 g)
Besser geht es nicht. Ich denke dem ist nicht viel hinzuzufügen. Eine unglaubliche dunkle, fruchtige Süße wird von einem komplexen Umami begleitet. Perfekt ausbalanciert und extrem langer Nachhall. Unserer Einschätzung nach sogar noch besser als letztes Jahr und der wohl beste Gyokuro, den wir jemals in unserem Sortiment hatten.
Dieser Tee wurde bei der Auktion für knapp 4000€/ kg (Einkaufspreis für Großhändler) versteigert, Herr Yamashita hat uns diesen Tee jedoch zu einem Freundschaftspreis verkauft.
Dieser Tee ist außerdem sehr gut zum Lagern geeignet und wird mit der Zeit sogar immer besser (bei Tiefkühlung bis ca. 5 Jahre).
Damit sich das volle Potenzial des Tees entfalten kann, empfehlen wir zuerst nach der oben beschrieben Aufgussmethode vorzugehen.