Herkunft: Teefarm Tsuji aus Uji-Shirakawa, Kyoto
Cultivar: Asahi
Höhenlage: 100 - 150 m
Erntejahr: Mai 2020 (1. Pflückung)
Beschattung: 40 Tage,
traditionelle Honzu-Beschattung
Art der Ernte: Handpflückung
Art der Dämpfung: Asamushi (kurze Dämpfung)
Besonderheiten: Der Tee wurde ca. 40 Tage vor der Ernte beschattet und per Hand gepflückt, angebaut von dem renommiertesten Tencha-Bauern Japans, Herrn Tsuji. Dieser Tee war unter anderem unter den besten sechs Tenchas beim nationalen Wettbewerb. "Ori" bedeutet das gleiche wie Karigane nur für Tencha.
Optimale Lagerung: Nach Öffnung so schnell wie möglich verbrauchen. Möglichst im Kühlschrank lagern und nach Entnehmen aus dem Kühlschrank fünf Minuten warten, bis der Tee Raumtemperatur angenommen hat.
Inhalt: 40 g
Aufgussempfehlung:
Erster Aufguss: 5 g Tee auf 50 ml Wasser bei ca. 50°C drei Minuten ziehen lassen.
Zweiter Aufguss: mit 60°C heißem Wasser aufgießen und 90 Sekunden ziehen lassen.
Dritter Aufguss: mit 70°C heißem Wasser aufgießen und 120 Sekunden ziehen lassen.
Vierter Aufguss: mit 80°C heißem Wasser aufgießen und drei Minuten ziehen lassen.
Zum den Teewettbewerben:
Die zwei wichtigsten Tee-Wettbewerbe sind natürlich der nationale (全国茶品評会 = Zenkoku Cha Hinpyoukai) als auch der Kansai-Wettbewerb (wir waren auch dieses Jahr vor Ort). Letzterer ist besonders für die Teebauern aus den Regionen Kyoto, Shiga, Nara, Mie und Gifu der wohl wichtigste Wettbewerb.
Die Tees werden nach Aussehen, Tassenfarbe, Aroma und Geschmack beurteilt. Schlussendlich haben natürlich Tassenfarbe und Aussehen eher weniger Einfluss auf den Geschmack des Tees, wodurch sich besonders im Mittelfeld manchmal Schnäppchen ergeben.
Nachdem die Tees beurteilt wurden, gibt es die Versteigerung. Dort haben nur Großhändler aus Japan zutritt, wir hatten allerdings das Glück, dass uns ein befreundeter Großhändler mitgenommen hatte.
Die Versteigerung läuft folgendermaßen ab: Es gibt einen Raum, wo alle Wettbewerbtees ausliegen und man hat die Möglichkeit die Tees zu begutachten (ca. zwei bis vier Stunden), allerdings kann man die Tees nicht probieren, sondern darf sie nur in die Hand nehmen und daran riechen.
Hiernach muss man dann den Preis / kg bestimmen und auf einen Zettel schreiben und diesen dann in einen Behälter unterhalb des Tisches einwerfen. Derjenige mit dem höchsten Preis bekommt dann den Zuschlag.
Dadurch, dass man den Preis alleine dem Aussehen und Geruch nach bestimmen muss, gibt natürlich auch immer mal wieder "Nieten," da Wettbwerbstee nicht gleich bedeutet, dass er auch wirklich
gut schmeckt.
Warum sind Wettbewerbtees so teuer und was ist der Unterschied zu "normalen" Tees?
Der Aufwand bei Wettbewerbtees ist ein ganz anderer als bei den normalen Tees. Es fängt schon bei der Auswahl des Teefeldes an: Die Teebauern nehmen für Wettbewerbstees ihr bestes Teefeld (Lage und Bodenbeschaffenheit). Außerdem werden besonders aufwendige Düngemethoden für diese Tees angewendet . Die Tees sind selbstverständlich handgepflückt - der Unterschied hier ist jedoch, dass bei Wettbewerbtees maximal two leaves and a bud gepflückt werden, oft jedoch sogar nur one leaf and a bud. Außerdem findet die Ernte verhältnismäßig früh statt, so sind die Teeblätter sehr zart und haben besonders viel Umami und Süße. Dadurch geht dem Teebauern natürlich eine Menge Ertrag verloren.
Bei der Produktion werden kleine Maschinen verwendet, jeder Schritt wird genaustens überprüft und viele Zwischenschritte werden per Hand durchgeführt. Insgesamt sind an dem gesamten Produktionsprozess ca. 70 - 80 Leute beteilligt, der von morgens bis spät abends andauert. Am Schluss wird der Tee noch mit Pinzetten handsortiert und es kommen am Ende des Tages nur knapp 4 kg Tee dabei heraus. Dies gilt aber nicht für alle Wettbewerbstees, da längt nicht alle handgepflückt und so aufwendig produziert werden wie beschrieben.
Wie Sie sicherlich schon gemerkt haben, sind Wettbewerbtess aus finanzieller Sicht im ersten Augenblick nicht rentabel, allerdings wichtig für den Ruf eines Teebauern und den Preis, den der dessen "normale" Tee auf dem Markt erzielt.
Hier ein paar Eindrücke von der Produktion zweier Wettbewerbtees, wo wir von morgens bis abends bei jedem Schritt dabei sein durften und selbst Hand angelegt haben:
"Ori" bedeutet das gleiche wie Karigane nur für Tencha. D.h. der Stängelanteil ist höher als bei normalem Tee. Da es sich hierbei jedoch um einen handgepflückten Wettbewerbstee handelt, ist 1. der Stängelanteil des gepflückten Tees extrem niedrig und 2. werden für den Wettbewerb Blätter mit der Pinzette aussortiert, die bei normalen Tees nicht aussortiert werden würden. Der Tencha wurde beim nationalen Wettbewerb (2019) für knapp 1400€/ kg versteigert.
Dieser Tencha ist im ersten Aufguss extrem süß und hat ein unglaubliches Umami: komplett mundausfüllend, jedoch sehr elegant. Auch in den folgenden Aufgüssen sind Umami und Süße noch deutlich vorhanden, es kommen aber noch frische Noten dazu und ein deutliches Matcha-Aroma.
Ein Tee absoluter Spitzenklasse und eine Rarität, die es nur bei uns gibt.
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