Herkunft: Teefarm Ejima, Hoshinomura, Yame (Fukuoka)
Cultivar: Yabukita
Erntejahr: Mai 2020 (1. Pflückung)
Art der Ernte und Rollen: Mit der Hand geerntet und maschinell gerollt.
Art der Dämpfung: Yaya Fukamushi (ca. 45 Sekunden)
Besonderheiten: Herr Ejima erziehlt jedes Jahr beim nationalen Wettbewerb Top-Platzierungen und dieser Tee hat bei dem nationalen Wettbewerb 2020 den 11. Platz erreicht
Inhalt: 30 g
Aufgussempfehlung:
Erster Aufguss: 4 g Tee auf 70 ml Wasser bei ca. 65°C 50 - 70 Sekunden ziehen lassen.
Zweiter Aufguss: mit 70°C heißem Wasser aufgießen und 10 Sekunden ziehen lassen.
Dritter Aufguss: mit 70°C heißem Wasser aufgießen und 15 Sekunden ziehen lassen.
Vierter Aufguss: mit 70°C heißem Wasser aufgießen und 20 Sekunden ziehen lassen.
Fünfter Aufguss: mit 70°C heißem Wasser aufgießen und 20 Sekunden ziehen lassen.
Sechster Aufguss: mit 80°C heißem Wasser aufgießen und 15 Sekunden ziehen lassen.
Zum den Teewettbewerben:
Die zwei wichtigsten Tee-Wettbewerbe sind natürlich der nationale (全国茶品評会 = Zenkoku Cha Hinpyoukai) als auch der Kansai-Wettbewerb (wir waren auch dieses Jahr vor Ort). Letzterer ist besonders für die Teebauern aus den Regionen Kyoto, Shiga, Nara, Mie und Gifu der wohl wichtigste Wettbewerb.
Die Tees werden nach Aussehen, Tassenfarbe, Aroma und Geschmack beurteilt. Schlussendlich haben natürlich Tassenfarbe und Aussehen eher weniger Einfluss auf den Geschmack des Tees, wodurch sich besonders im Mittelfeld manchmal Schnäppchen ergeben.
Nachdem die Tees beurteilt wurden, gibt es die Versteigerung. Dort haben nur Großhändler aus Japan zutritt, wir hatten allerdings das Glück, dass uns ein befreundeter Großhändler mitgenommen hatte.
Die Versteigerung läuft folgendermaßen ab: Es gibt einen Raum, wo alle Wettbewerbtees ausliegen und man hat die Möglichkeit die Tees zu begutachten (ca. zwei bis vier Stunden), allerdings kann man die Tees nicht probieren, sondern darf sie nur in die Hand nehmen und daran riechen.
Hiernach muss man dann den Preis / kg bestimmen und auf einen Zettel schreiben und diesen dann in einen Behälter unterhalb des Tisches einwerfen. Derjenige mit dem höchsten Preis bekommt dann den Zuschlag.
Dadurch, dass man den Preis alleine dem Aussehen und Geruch nach bestimmen muss, gibt natürlich auch immer mal wieder "Nieten," da Wettbwerbstee nicht gleich bedeutet, dass er auch wirklich
gut schmeckt.
Warum sind Wettbewerbtees so teuer und was ist der Unterschied zu "normalen" Tees?
Der Aufwand bei Wettbewerbtees ist ein ganz anderer als bei den normalen Tees. Es fängt schon bei der Auswahl des Teefeldes an: Die Teebauern nehmen für Wettbewerbstees ihr bestes Teefeld (Lage und Bodenbeschaffenheit). Außerdem werden besonders aufwendige Düngemethoden für diese Tees angewendet . Die Tees sind selbstverständlich handgepflückt - der Unterschied hier ist jedoch, dass bei Wettbewerbtees maximal two leaves and a bud gepflückt werden, oft jedoch sogar nur one leaf and a bud. Außerdem findet die Ernte verhältnismäßig früh statt, so sind die Teeblätter sehr zart und haben besonders viel Umami und Süße. Dadurch geht dem Teebauern natürlich eine Menge Ertrag verloren.
Bei der Produktion werden kleine Maschinen verwendet, jeder Schritt wird genaustens überprüft und viele Zwischenschritte werden per Hand durchgeführt. Insgesamt sind an dem gesamten Produktionsprozess ca. 70 - 80 Leute beteilligt, der von morgens bis spät abends andauert. Am Schluss wird der Tee noch mit Pinzetten handsortiert und es kommen am Ende des Tages nur knapp 4 kg Tee dabei heraus. Dies gilt aber nicht für alle Wettbewerbstees, da längt nicht alle handgepflückt und so aufwendig produziert werden wie beschrieben.
Wie Sie sicherlich schon gemerkt haben, sind Wettbewerbtess aus finanzieller Sicht im ersten Augenblick nicht rentabel, allerdings wichtig für den Ruf eines Teebauern und den Preis, den der dessen "normale" Tee auf dem Markt erzielt.
Hier ein paar Eindrücke von der Produktion zweier Wettbewerbtees, wo wir von morgens bis abends bei jedem Schritt dabei sein durften und selbst Hand angelegt haben:









Normalerweise werden Tees für Wettbewerbe sehr weit aussortiert, wie z.B. Me (Blattknospen) Kuki (Blattstängel) oder Atama (übersetzt "Kopf," damit sind die größeren Blätter gemeint), da das Aussehen 15% der gesamten Punkte ausmacht und besonders in den oberen Platzierungen den Unterschied ausmacht.
Die Teefarm Ejima vertritt, wie die Familie Yamaguchi, allerdings die Philosophie, dass besonders die Me, Kuki und Atama ihrem Tee eine perfekte Balance geben, weshalb wir diesen einmaligen Wettbewerbs-Sencha in dieser Sortierung anbieten.
Geschmacklich weiß dieser Sencha mit einem starken Umami und Süße zu überzeugen. Er besitzt dazu ein frisches, leicht würziges Aroma, welches den ganzen Mund ausfüllt und später in eine fruchtige Süße übergeht. Ein Sencha mit einer perfekten Balance, der durch seine, für die Region Yame ungewöhnliche, sehr leichte Enderhitzung komplett andere Facetten als z.B. die Tees von der Teefarm Ishii zeigt. Von diesem Sencha wurden nur knapp vier Kilo produziert und er ist nur in stark begrenzter Stückzahl verfügbar.